Aktuelle gesellschaftliche, ökologische und auch technologische Entwicklungen wie Covid-Pandemie, Klimawandel oder Digitalisierung stellen neue Anforderungen an wissenschaftliche Institutionen. Zugleich fordern wachsende Wissenschaftsskepsis, Polarisierung der Medienlandschaft und schwindendes Vertrauen in demokratische Institutionen zu einer kritischen Reflektion des Verhältnisses zwischen Wissenschaft und Gesellschaft sowie zur Neugestaltung etablierter Prozesse der Wissensproduktion auf. Vor diesem Hintergrund wird es immer wichtiger, einen zielgerichteten Austausch zwischen unterschiedlichen wissenschaftlichen Disziplinen sowie Politik und Gesellschaft zu ermöglichen und zu befördern. Dabei soll der Wissenschaftskommunikation – zumindest dem aktuellen forschungs- und innovationspolitischen Diskurs zufolge – im lösungsorientierten Wissens-transfer eine zentrale Rolle zukommen.

Welche dieser Entwicklungen sind wünschenswert? Was erscheint kontrovers oder unrealistisch? Was braucht es, um Änderungen zielgerichtet voranzutreiben?

Diesen Fragen widmete sich der szenarienbasierte Foresight-Workshop „Wissenschaftskommunikation im und für Wissenstransfer“, der am 28. Juni und 4. Juli 2022 im Rahmen unseres Verbundprojektes „Transferwissenschaft” organisiert und durchgeführt wurde.

Der Workshop verfolgte das Ziel, zukünftige Herausforderungen und neue Potentiale für die Wissenschaftskommunikation aus Sicht der Forschungs- und Praxis-Community zu identifizieren und neue Forschungsfragen aufzuwerfen. Ein weiteres Ziel bestand darin, das Wechselverständnis zwischen Wissenschaftskommunikation und Wissenstransfer sowie die damit verbundenen Anforderungen und Erwartungen aus einer Policy-Perspektive zu verstehen, um einen Einblick in die Frage ‚was kann Wissenschaftskommunikation zu Wissenstransfer beitragen?‘ zu gewinnen. Dazu griffen wir auf Foresight-Methoden zurück, um entlang möglicher zukünftiger Entwicklungen in Gesellschaft, Politik, Wirtschaft und Wissenschaft gemeinsam mit den Teilnehmer*innen neue Herausforderungen, Potentiale und Rollen für die Wissenschaftskommunikation mit besonderem Fokus auf Wissenschaftstransfer zu diskutieren.

Beide Workshop-Sessions waren von inspirierenden Impulsen geprägt, die im Rahmen von Einzelinterviews weiter verfolgt werden. An der Veranstaltung nahmen Vertreter*innen des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, des Fraunhofer-Instituts für Arbeitswirtschaft und Organisation, der Hochschule München, der Medienagentur grasshopper kreativ sowie weiterer Einrichtung aus dem Forschungs- und Praxisfeld Wissenschaftskommunikation teil und trugen wesentlich zum Erfolg des Workshops bei.

Die aufbereiteten Ergebnisse sollen in naher Zukunft im Rahmen einer Publikation mit Empfehlungen für Strategieentwicklung veröffentlich werden. Ausführliche Details werden wir auf der Website kommunizieren. Für weitere Informationen und Rückfragen wenden Sie sich gerne an Lynn Harles oder Konstantin S. Kiprijanov.